10 Tipps, mit denen du deine Kunst auf das nächste Level hebst

Kunst ist oftmals brotlos und ein fertiges Werk gefällt bei weitem nicht jedem Betrachter! Dennoch machen viele von uns weiter, auch wenn es sich manchmal nach wenig Fortschritt anfühlt. Nur wie schaffen wir es, dass eine Weiterentwicklung geschieht, welche sich auch finanziell positiv bemerkbar macht?

Etwas anders machen und aus seinen Fehlern zu lernen ist ein alter Spruchklassiker! Heute habe ich einen neuen für dich: Lerne nicht nur aus deinen Fehlern, sondern auch aus deinen Erfolgen! Was war daran super und wie können wir das wiederholen? In meinem neuen Artikel zeige ich dir meine 10 besten Bilder aus 2021 und was ich daraus gelernt habe. Nutze diese Tipps und schau, was sie mit deinen Werken machen!

10 Tipps, um deine Kunst zu improven

05.03.2022 | von Chabi | Basiswissen

Tipp 1 – Ein Studienblatt anlegen

Anatomie und Proportionen zu üben und wirklich zu meistern ist eine „never-ending-Story“. 2021 füllte ich meine Skizzenbücher mit Körpern, Händen, Posen, Ausdrücken und was einen mir sonst noch so in diesem Bereich einfiel. Dabei entstanden viele Studienblätter, welche für sich alleine als Bild gar nicht so schlecht aussehen. Denke ich. :)  So auch dieses Bild.

Mein Tipp: Wenn du Anatomie/Proportionen übst, dann fertige selber ein sogenanntes Studienblatt an. Du erhältst durch diese Art der Übung einen doppelten Gewinn. Einerseits hast du dich heldenhaft einem mega kniffligen Zeichengebiet gewidmet und zum anderen hast du jedesmal die Chance auf ein schönes Gesamtbild.

Anatomie_Studienblatt

Tipp 2 – Neue Stile entdecken

Wer nacht wagt, der nicht gewinnt!

Dieses Portrait fertigte ich in einem komplett neuen Stil an. Verspielte Farbflächen versus meine üblichen detailverliebten Zeichentechniken. So etwas kann schon ein ordentlicher Spagat sein und gerade wenn man in den Beinmuskeln verkürzt ist, dann tut das auch schon mal weh. :)

Ich verwendete in diesem Bild das Lasso-Tool von Photoshop und baute schichtweise die verschiedenen Farben aufeinander auf.

So einfach es sich anhört etwas Neues auszuprobieren, so unbequem und ungewohnt ist es gleichzeitig. Manchmal fühlt es sich wie ein ordentlicher Spagat an bei gleichzeitig extrem verkürzten Beinmuskeln. Aua!

Klar kannst du viel daraus lernen. Besonders ist jedoch auch die Tatsache, dass du dich einem neuen Stilbereich überhaupt öffnest.

Mein Tipp: Sei offen gegenüber neuen Techniken und Stilen. Gerade wenn sie dich faszinieren! Probiere sie schrittweise aus und schau, inwiefern deine künstlerische Ader davon profitiert.

Portrait von Enie van de Meiklokjes

Tipp 3 – Graustufen für mehr Realistik

Gerade wenn du digital malst, können Graustufen ein geniales Fundament sein. Stell dir das so vor:

Du malst ein Bild erstmal in seinen Graustufen, auch unter Verwendung von Schwarz und Weiß. Wenn Proportionen und der Kontrast aus Licht und Schatten stimmen, erst dann kommt die Farbschicht oben drauf (in Photoshop mittels des Blendmodus „Farbe“).

Auf Grundlage dieser Technik entstand der „Schneewittchen-Apfel“ nach einen Tutorial von Hardy Fowler (Skillshare). Sehr zu empfehlen!

Mein Tipp: Baue dir dein Bild zunächst in Graustufen auf und lege erst danach die Farbschicht drauf.

Graustufen für ein realistischeres Ergebnis

Tipp 4 – Neues Material geht immer :)

Wenn du bereits einige meiner Artikel gelesen hast, weißt du, dass ich neue Materialien liebe. :)

Hier verwendete ich die Marker und das Papier von Ohuhu. Das Geniale und Traurige an dem Bild war, dass ich es erst vernichten wollte. Es sollte nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Zu meiner Überraschung entwickelte sich dieses Bild zum Positiven. Es steckt oftmals ungeahntes Potential in einem neuen Material (und vielleicht auch in der Künstlerin selbst, *hust*).

Seit dieser Erfahrung liebe ich diese neuen Stifte und verwende sie mega gerne in meinen Mixed Media Projekten.

Mein Tipp: Wenn es dein Geldbeutel zulässt, dann probiere einmal ein komplett neues Material aus und gehe über deine Grenzen. Vielleicht wird dieses Material auch ein fester Bestandteil deines Kunstarsenals.

Portrait mit Markern und Buntstiften

Tipp 5 – Das Besondere im Bild

Hier ist er, mein kleiner Drache in der Kaffeetasse. Ich liebe dieses Schmunzeln, der entspannte Blick und die pure Tatsache, dass es ein kleiner Drache ist.

Es entstehen manchmal Bilder, welche einen verzaubern und manche Betrachter in ihren Bann ziehen. Nur was macht ein Bild besonders, dass es diese Wirkung erzeugt? Ist es die Wahl des Motives, die Komposition aus den einzelnen Elementen oder vielleicht auch etwas anderes?

Mein Tipp: Beschäftige dich einmal mit dieser Frage, warum manche deiner Bilder etwas ganz besonderes bei anderen Betrachtern auslösen. Wenn du dieses für dich beantworten kannst, dann können deine anderen Werke davon profitieren. Denn…ein Bild das andere umhaut, am Kraken packt und nicht mehr loslässt, ist doch mega, oder? :)

Gezeichneter Drache mit Bleistift

Tipp 6 – Erschaffe neues Leben! :)

Klingt seltsam, oder? Wie kannst du neues Leben mit kreativer Arbeit erschaffen?

Ich habe seit 2019 eine kleine Gestalt erstellt, welche seither enge Begleiter von mir ist: meine Watteballmännchen. Dadurch, dass ich jene Wesen seither oft verwende und ihnen eine Plattform gebe, hauche ich ihnen automatisch Leben ein. Mit der Zeit bekommen sie für manche meiner Follower einen Wiedererkennungswert.

Mein Tipp: Erschaffe dir ein eigenes Maskottchen, welches dich auf deiner künstlerischen Reise begleitet. Manchmal entsteht ein ungeahntes, kreatives Potential aus solchen treuen Begleitern.

Erschaffe ein eigenes Maskottchen

Tipp 7 – Nutze diverse Kontraste

Dieses Bild ist für mich unfassbar wichtig. Es ist meine kleine Nichte, welche mittels digitaler Zauberei noch viel verträumter dargestellt werden konnte. Um diese zauberhafte Wirkung zu verstärken, nutzte ich einen Kalt-Warm-Kontrast mit Orange und Blau. Ich achte viel mehr darauf, dass Bilder auch mittels eines Farbkontrastes einen intensiveren Ausdruck erhalten.

Mein Tipp: Nutze in deinen Werke vermehrt solche Farb- und Temperaturkontraste und schau, ob es die Wirkung deines Bildes verändert oder sogar verstärkt. Typische Farbkontraste sind Rot-Grün, Orange-Blau oder auch Gelb-Violett. Was davon willst du einmal ausprobieren?

Farbkontraste nutzen

Tipp 8 – Spiele mit Schärfe und Unschärfe

Bilder können durch viele Arten von Kontrasten profitieren. Im letzten Punkt waren es die Farbkontraste. Hier konnte mein Bild vor allem durch einen Kontrast aus Schärfe versus Unschärfe einen dynamischeren Fokus erhalten. Es erinnert dabei an den Bokeh-Effekt von der Fotografie, bei dem der Fokus auf dem Portrait liegt und der Hintergrund verschwommen ist.

Mein Tipp: Achte einmal darauf, wo in deinem Bild der Fokuspunkt liegt, bzw. liegen sollte. Sobald du die Strukturen drumherum unschärfer machst, werden die Leute mehr das betrachten, was deutlicher gezeichnet wurde. Dies lenkt die Aufmerksamkeit dorthin, wo du es möchtest.

Spannende Kunst durch Schärfe versus Unschärfe

Tipp 9 – Nutze eine andere Papierfarbe

Wenn du gerne zeichnest, dann ist das weiße Blatt Papier die übliche Wahl. Manchmal merke ich, wie ich mich daran satt gesehen hab. In diesem Bild verwendete ich deshalb ein schwarzes Papier und weiße Polychromosstifte. Nicht nur, dass die Papierfarbe weniger von Künstlern genutzt wird und alleine dadurch interessanter ist, auch die Wirkung des Kontrastes ist anders.

Mein Tipp: Probiere einmal andere Papierfarben aus und verwende dementsprechend eine andere Stiftfarbe. Inwiefern verändert es die Aufmerksamkeit der Betrachter und die Wirkung deines Bildes?

Andere Papierfarbe nutzen

Tipp 10 – Die Story im Bild

Für mich ist dieser Punkt der wichtigste überhaupt! Gerade im letzten Jahr zeichnete und malte ich für Inktober einige Bilder und dabei stach für mich persönlich dieses Bild heraus.

Es ist ein Bild, welches ein Schiff in doppelter Seenot zeigt (Sturm & Krake). Automatisch bekam es eine Geschichte und damit mehr Tiefe sowie mehr Bedeutung. Auch die Rückmeldung und Interaktionen von anderen haben dies bestätigt. Ein so geniales Gefühl. :)

Mein Tipp: Entwerfe einmal gezielt ein Bild, welches eine Handlung und eine Geschichte zeigt. Dabei besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Betrachter dem Bild mehr Aufmerksamkeit schenken.

Story im gemalten Bild

Und nun?

Diese 10 Tipps sollen dir helfen, deine Kunst genau zu betrachten. Wie praktizierst du Kunst und was könntest du einmal ausprobieren? Gerade wenn du dir mehr Aufmerksamkeit von deinem „potentiellen“ Publikum wünscht, lohnt sich ein genauer Blick! Ich jedenfalls konnte enorm von diesen Tipps profitieren. Und klar! Einige der Tipps brauchen wesentlich mehr Zeit und Muse, jedoch lohnt sich die Investition enorm!

Welcher Tipp gefällt dir am besten, welchen möchtest du unbedingt ausprobieren und was fehlt vielleicht noch?

Schreib es unbedingt in die Kommentare!

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