Inktober 2019 – Willkommen in der Hölle

10.11.2019 | von Chabi |

Mich plagt eine unbequeme Wahrheit.

Mir gelingen keine schönen und sauberen Linien, wie sie zum Beispiel bei einer Illustration nötig sind. Zudem habe ich große Schwierigkeiten, etwas komplett Neues (z.B. einen Charakter) zu entwerfen und aufs Papier zu bringen.

Am 01. Oktober sollte sich genau dies ändern! Jedes Jahr startet zu diesem Zeitpunkt der Inktober. Ein 31-tägiger Höllenmarsch durch die Künstlerlandschaft.

Warum sich dieser Marsch lohnt und was du alles in dein Rucksack packen solltest, zeige ich dir in diesem Artikel.

1. Was ist der Inktober?

Seit 2009 findest du auf Twitter und Instagram eine riesige internationale Fangemeinde. Hast du bereits daran teilgenommen?

Jake Parker erschuf den Inktober mit folgenden Zielen und Vorgaben:

  • zeichne oder male täglich ein Bild (möglichst in schwarz-weiß)
  • benutze Tinte (engl. „Ink“)
  • poste täglich dein Bild auf Social Media

Eine Liste mit 31 Themen erscheint einige Tage vor dem Startpunkt.

Englische Begriffe für Inktober
Deutsche Begriffe Inktober 2019

Tipp: Nutze bei deinen Bildern Hashtags, wie #Inktober und #Inktober2019 (angepasst an das Jahr).

Diese vorgegebenen Wörter sind Orientierungshilfen, jedoch kein Muss. Es ist jedem freigestellt, andere Wörter oder ein anderes Material zu verwenden. Einige erschaffen wunderbare Geschichten, nutzen alternative Listen oder kombinieren die verschiedensten Utensilien miteinander. Hauptsache alles steht unter dem Stern der Regelmäßigkeit.

Für mich war die klassische Struktur ideal. Nur welches Material verwende ich für den Marsch?

2. In meinen Rucksack packe ich…

  • Zeichenkarton mit 190g
  • Bleistift für die Skizzen
  • Fineliner/Brushes der Firma Pigment Liner und Faber-Castell
  • Tageslichtlampe, um Ablichtungen selbst am Abend möglich zu machen

Wie du siehst, nutzte ich für die Linien nicht die klassische Variante. Der Grund ist recht simpel. Ich besitze keine schwarze Tusche oder Tinte. Jedoch lagen hier noch die oben genannten Fineliner auf meinem Schreibtisch. Solltest du noch keine Erfahrung mit Tusche oder Tinte haben, probiere diese Materialien vorher aus. Ich habe mir sagen lassen, das die Handhabung etwas Übung erfordert.

Alles dabei? Dann kann es losgehen! Änderungen vorbehalten!

Ab Mitte des Monats griff ich zur Notreserve. Ohne mein Grafiktablett wäre ich nie durch das steinige Gelände gekommen.

3. Raus aus der Komfortzone

Jeden Tag ein Bild fertigstellen. Alleine bei dem Gedanken kam ich ins Schwitzen. Was hatte ich mir da vorgenommen?

Wie viele andere fing ich vor dem 01. Oktober mit dem Skizzieren an. Selbst zwei Wochen Vorlauf waren nicht genug, um mich genügend vorzubereiten.

Tipp: Wenn du beim Inktober mitmachen möchtest, fang wirklich früh an deine Konzepte zu erstellen! Tu es deinen Nerven zuliebe.

Arbeit, Kinder, Partner, Alltag….all dies sollte eine gute Balance zum Inktober haben.

Erspare dir etwas Stress und plane gut im Voraus! Unterschätze niemals einen lange Wanderung, wie diese.

4. Der Inktober ist ein Höllenmarsch

Der Anfang…

Gute Vorbereitung, jedoch hatte ich Schwierigkeiten in der Ideenverwirklichung. Bevor der Inktober startete, waren 3 Bilder und 4 Skizzen fertig. Diesen Vorsprung verlor ich bereits nach 2 Wochen.

Ab der Mitte vom Inktober…

Mir rannte die Zeit weg. Kein Bild mehr auf Reserve, die Hand begann zu schmerzen und der Druck wurde deutlicher. Nach der Arbeit blieb nur ein kleiner Zeitraum, um eine Skizze zu entwerfen und das Bild fertig zu stellen. Dafür entwickelte sich eine kleine Charakterfigur heraus.

Um Zeit zu sparen, wechselte ich auf eine reine digitale Gestaltung der Bilder. Zudem verwendete ich primär meine neue Popcornfigur (alias intelligente Wattebällchen) als Charakter.

Die digitale Gestaltung und die gewählte Figur sparte unsagbar viel Zeit! Auf diese Art fertigte ich zwei Wochen lang täglich ein Bild an. Meine Nerven waren dennoch hinüber!

Und dann kam der 31. Oktober….Es war vorbei!

Auf diesem Wege möchte ich mich ganz herzlich bei meinen Händen und den Nerven für die gute Mitarbeit bedanken! Ihr seid super!

Meine Werke

In dieser Übersicht findest du 15 von meinen 31 Werke. Für weitere Bilder klicke auf „Mehr laden“.

5. Wofür ist diese Challenge gut?

Der Inktober ist Qual und Erleuchtung zugleich.

  1. Jeden Tag ein Bild zu entwerfen, bringt vor allem eines. Du wirst mega stolz sein, es geschafft zu haben. Was für ein Gefühl!
  2. Die tägliche Übung verwandelt sich zur Gewohnheit. Stell dir vor, diese tägliche Übung wird so selbstverständlich, wie Zähneputzen oder Kaffee kochen. Selbst wenn es „nur“ ein Strich ist. Du denkst nicht darüber nach, ob du Lust darauf hast. Du tust es!
  3. Durch die Routine entwickelst du dich weiter. Dein Stil zeigt sich und zieht sich wie ein roter Faden durch deine Bilder.
  4. Du machst bei einer der größten Herausforderungen mit und bist Teil einer riesigen Fangemeinde. Das pusht und verbindet.

Beachte: Der Stresspegel kann an einigen Punkten unerhört hoch sein. Entwickle rechtzeitig Strategien, um gut durch diesen Monat zu kommen. Vielleicht hast du bereits gute Strategien oder Tipps entwickeln können, welche dir über eine Durststrecke geholfen haben? Wie waren deine bisherigen Erfahrungen mit so einer Herausforderung? Schreib es in die Kommentare!

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