Simpel und effektiv – Lerne, wie du Wassertropfen zeichnest

In diesem Artikel geht es um eine meiner liebsten Disziplinen – das richtige Spiel von Licht und Schatten. Das ist soooo wichtig, um ein Bild realistischer erscheinen zu lassen. Zudem trainiert es deine Wahrnehmung, wie ich es dir bereits am Beispiel der Randlinien gezeigt habe.

Den richtigen Einsatz von Licht und Schatten zeige ich dir anhand von Wassertropfen. Simpel und effektiv zugleich.

Wassertropfen zeichnen lernen

21.05.2020 | von Chabi | Deine Trainingseinheit | *Affiliate-Link (dir entstehen keine Zusatzkosten)

Wassertropfen als „Happy Face“

Was du dafür brauchst:

  • Papier: Du kannst jedes Papier verwenden. In diesem Beispiel nutze ich das Toned Gray Papier von Strathmore*.
  • Stifte für die verschiedenen Bereiche:
    • Bleistift H oder HB für die Skizze und ggf. den mittleren Bereich
    • weißer und schwarzer Polychromos* für Licht und Schatten (du kannst natürlich auch andere Stifte nutzen)
  • Weißer Gelstift: Ich verwende den Gelly Roll von Sakura*
  • Estomben* (Verwischstift)
Zeichenmaterial für die Zeichenübung

1. Skizze zeichnen

Rund, viereckig oder völlig willkürlich. Such dir eine beliebige Form aus, mit der du diese Technik üben möchtest. In meinem Beispiel wählte ich eine gängige, runde Form. Das ist vor allem für den Beginn am einfachsten.

Die Skizze zeichnest du mit einem Bleistift der Stärke H oder HB.

2. Von wo fällt das Licht?

Bestimme zu Beginn, von wo dein Licht herkommt. Gerade wenn du mehrere Wassertropfen zeichnen möchtest, ist diese Einheitlichkeit des Lichteinfalls enorm wichtig. Sagen wir, dass dein Licht von oben rechts auf deinen Wassertropfen fällt. Dann entsteht automatisch links unten ein Schatten. Für diesen Schatten nutze ich den schwarzen Polychromos und zeichne eine leichte Sichel am unteren Ende.

Dann nimmst du den weißen Stift und zeichnest genau an dieser Schattenkante eine weitere Sichel. Auf der gegenüberliegenden Seite entsteht oftmals eine Spiegelung, welche ebenfalls weiß eingezeichnet werden muss.

Sowohl den Schatten, als auch das Licht, kannst du zu Beginn erst einmal leicht einzeichnen. So orientierst du dich und kannst dich auf diese Weise herantasten.

Schatten und Licht einzeichnen

3. Graue Nuancen einzeichnen

Mit dem Bleistift oder einem grauen Buntstift hebst du den weißen Effekt auf der rechten Seite hervor. Vielleicht siehst du schon, wie sich allmählich die Anordnung von Hell und Dunkel ergibt.

Links ist der stärkste Schatten und eine anliegende weiße Kante. Die Mitte bleibt fast frei und wird ggf. mit etwas Grau angedeutet. Auf der rechten Seite haben wir den weißen „Fleck“ (Spiegelung) und eine anliegende dunkle Kante.

Dunkler Schatten -> Highlight -> Nichts -> Highlight -> Heller Schatten

Ein pures Wechselspiel! Dieses macht den gewünschten 3D-Effekt aus.

Einfügen eines grauen Schattens

Ein wichtiger Schritt:

Sobald du die ersten Bereiche eingezeichnet hast, kommt ein entscheidender Schritt. Buntstifte und Bleistifte neigen dazu, etwas „grisselig“ zu wirken. Mit Hilfe eines Estompen kannst du die jeweiligen Stellen und Übergänge weicher gestalten (v.a. an den Stellen, bei denen du den Bleistift genutzt hast).

4. Alles noch einmal…

Dies war der erste Durchlauf und im Prinzip hast du alle wichtigen Bereiche eingezeichnet. Jedoch ist vermutlich der Kontrast noch zu schwach. Im nächsten Schritt geht es darum, Licht und Schatten deutlicher hervorzuheben.

Mit dem weißen und schwarzen Stift zeichnest du die jeweiligen Bereiche so lange nach, bis du die gewünschte Wirkung erhalten hast. Vor allem die linke untere Seite soll sich merklich voneinander abheben dürfen.

Tipp: Nimm dir dafür Zeit! Gegebenenfalls hilft es dir, wenn du einen Schritt vom Bild weggehst. Aus einer gewissen Distanz kannst du das Bild nochmal mit anderen Augen betrachten.

Wenn alle Bereiche kräftig genug sind und das Bild so gut wie „fertig“ ist, setzt du den weißen Gelstift ein. Jetzt folgt das I-Tüpfelchen. :) Mit dem Gelstift setzt du gezielt und sparsam die hellsten Lichtpunkte.

4. Der Lerneffekt

Mit dieser Übung trainierst du die Wahrnehmung sowie den Einsatz von Licht und Schatten. Je geübter du darin bist, umso feiner kannst du realistische Wirkungen erzielen und dies selbst auf ungewöhnlichen Formen und Motiven (siehe meine Meerjungfrau).

Was würdest du gerne als Wassertropfen zeichnen? Wie übst du bisher den Bereich von Licht und Schatten?

Schreib es in die Kommentare! :)

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