12 Gründe, warum du sofort mit Kunst beginnen solltest

12 Gründe, warum du sofort mit Kunst beginnen solltest

22.01.2020 | von Chabi |

Warum solltest du künstlerisch aktiv werden?

Vielleicht kennst du diese Antworten:

„Ich habe keine Zeit!“

„Talent besitze ich nicht!“

„Das ist mir zu teuer!“

Lass diese Antworten hinter dir! Streif sie ab, wie Staub von deinen Möbeln. Denn heute geht es nicht um Zeit, Talent oder eine leere Geldbörse!

In diesem Artikel zeige ich dir 12 Gründe, warum es sich lohnt ein Künstler zu werden.

Ob Zeichnen, Malen, Singen oder Tanzen…Kunst ist bunt und vielfältig!

Los gehts!

1. Emotionale Balance

Ein Job beruhigt mein knappes Konto. Doch was nährt meine Seele? Jean Paul sagt in einem Zitat: „Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens“.

Als approbierte Psychotherapeutin sage ich „Ja, genau so ist es“!

Wut, Scham, Angst oder Trauer. Kunst ist ein wichtiges Ventil bei überschießenden Emotionen, unabhängig der künstlerischen Methode. Von der stabilisierenden (wohltuenden) Wirkung profitieren vor allem Menschen, welche ihre innere Mitte verloren haben.

In meinem Artikel „Warum ich blogge“ zeige ich dir, wie mir Kunst in einer schweren Zeit geholfen hatte.

2. Steigert die Konzentration

Stell dir vor, du möchtest ein Bild zeichnen. Du stellst dein Handy auf stumm und gehst in eine ruhige Ecke deiner Wohnung. Der Fokus gilt einzig und allein deinem Bild. Lästige Gedanken treten in den Hintergrund.

Du zeichnest und zeichnest. Die Zeit zieht unmerklich an dir vorbei.

Je öfter du dies praktizierst, umso effektiver kannst du dich auf eine Sache konzentrieren.

3. Puscht deine Kreativität

Du musst keine außergewöhnlichen Denkprozesse haben, um kreativ zu sein.

„Eine kreative Leistung entwickelt sich aus der Veränderung und Bearbeitung früherer Arbeiten!“ (Robert Weisberg, „Kreativität und Begabung“)

Sich künstlerisch auszudrücken und neue Techniken zu erlernen, setzt ein immenses kreatives Potential frei.

Dein Vorstellungsvermögen wächst und deine Sicht auf Herausforderungen ändert sich. Auf diesem Nährboden können deine Ideen besser wuchern.

Der Effekt verstärkt sich, wenn du die Gründe 1 und 2 berücksichtigst.

4. Universelle Kommunikation

Menschen begegnen sich. Was passiert, wenn wir nicht die selbe Sprache (oder den selben Dialekt) sprechen? Können wir uns immer mit Händen und Füßen verständigen? Ohne Zweifel! Jedoch kann Kunst eine Brücke zwischen zwei Personen bauen, welche tiefere Botschaften zu vermitteln vermag.

Symbole, Motivwahl oder Farben sind in ihrer Bedeutung simpel und oftmals universell. Sie wecken Emotionen und Gedanken beim Betrachter.

Dieses Prinzip nutzt die Werbeindustrie perfekt, weltweit!

„Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichem.“ – Johann Wolfgang von Goethe

5. Etwas Bleibendes erschaffen

Ein Kind zeugen, ein Haus bauen, ein Baum pflanzen…

Der Wunsch etwas Bleibendes zu erschaffen ist tief in uns verwurzelt. Nicht jeder hat die Möglichkeit ein Haus zu bauen (außer vielleicht ein Kartenhaus).

Warum nicht künstlerische Werke in die Welt setzen? Die meisten Kinder lieben diese Möglichkeit und überraschen alle Menschen in ihrem nahen Umfeld damit (zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk).

6. Möglichkeit zur Selbstreflexion

Du gestaltest ein Bild.

Damit transportierst du automatisch etwas Inneres nach Außen.

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar.“ – Paul Klee

Gedanken, Emotionen oder Erinnerungen treten hervor und werden deutlicher wahrnehmbar. Nutze dies, um dich selbst zu beobachten und ein tieferes Verständnis deiner Person zu ermöglichen.

Selbstreflexion und die wohlwollende Nutzung dieses Wissens hilft dir langfristig psychische Erkrankungen vorzubeugen (Quelle: Pdf-Quelle).

In früheren therapeutischen Sitzungen ließ ich Patienten sich selbst malen. Wir sprachen darüber, wie es der Person dabei ergangen ist und wie das Bild aktuell auf sie wirkte. Kunst hat in diesem Fall geholfen, etwas, das schwer zu greifen ist, ein Gesicht zu geben.

7. Veränderung der Wahrnehmungsfähigkeit

In der realistischen Gestaltung bekommt dasgenaue Hinsehen eine bedeutende Rolle. Es ist entscheidend, Details wie Formen, Farben und Tonwerte so genau wie möglich wahrzunehmen. Realistische Bilder leben von diesen Informationen. DAS macht den Unterschied zu kindlichen Zeichnungen.

Wann hast du zuletzt dein Gesicht genau betrachtet? Welche Feinheiten kannst du an dir selbst erkennen? Die Farbe/Eigenschaft deiner Haut, die Form deiner Nase, vielleicht hast du sogar Lachfalten an der Augenregion?

Je mehr du diese genaue Beobachtung übst, umso mehr Details nimmst du wahr und kannst diese beim Zeichnen umsetzen.

Netter Nebeneffekt: Deine Umgebung wird interessanter, bunter und voller spannender Feinheiten (nachzulesen in dieser Studie „Can art change the way wie see?“).

8. Verarbeitung traumatischer Belastungen

„Jedes wahre Kunstwerk offenbart ein Stück der Seele seines Schöpfers.“ – Erich Limpach

Ein spezieller Punkt, welcher mir sehr am Herzen liegt. Traumatische Verletzungen sind oftmals schwer in Worte zu fassen, sowohl für einen selbst als auch für einen Zuhörer. Die Verarbeitung traumatischer Inhalte kann durch den Einsatz von Kunst gefördert werden. Kinder profitieren besonders von dieser Methode.

Wichtig: Solltest du oder jemand Bekanntes unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, wende dich bitte an einem Psychotherapeuten vor Ort oder an deinen Hausarzt!

9. Verbessert Fein-/Grobmotorik

Je nach Kunstart trainierst du deine motorischen Fähigkeiten und die Auge-Hand-Koordination. Das ist für die Muskulatur, die Kraftdosierung und Beweglichkeit der Finger entscheidend. Dieses Training wirkt sich positiv auf deine Stifthaltung und -führung aus.

Solltest du oder jemand Bekanntes schwerwiegende Probleme in der Feinmotorik haben, nutze die Möglichkeiten einer Ergotherapie.

10. Unterstützt das Lernen

Die Verknüpfung von Texten und visuellen Informationen vernetzt deine kreative und deine logisch denkende Hirnhälfte miteinander. Sketchnotes nutzen dieses Prinzip erfolgreich.

Diese skizzenartigen Notizen schaust du dir viel lieber an. Zudem erhältst du einen schnellen Überblick der wichtigsten Inhalte, welche sinnhaft strukturiert sind. Das Resultat?

Lernen wird lebendiger und effektiver. Vorbei die Zeit des stumpfen Auswendiglernens!

11. Bonbon für die Gesundheit

Kunst kann unfassbar viel Spaß bereiten. Sobald du in diesen Zustand gelangst, setzt dein Körper automatisch Endorphine frei. Diese haben grandiose Eigenschaften: sie sind schmerzstillend und stärken das Immunsystem.

Zudem zeigen sich positive Auswirkungen bei einigen Erkrankungen, wie Autismus, Lungenleiden, Schlaganfall oder Krebs. In einem Bericht der WHO (Verlinkung findest du hier) wurden diese Erkrankung im Zusammenhang mit vielfältigen Kunstarten untersucht (neben der visueller Kunst auch Tanz, Musik und Schreiben).

Selbst Bilder an den Wänden soll präventiv wirken!

12. Steigert das Selbstbewusstsein

„Die Kunst ist die stärkste Form von Individualismus, welche die Welt kennt.“ – Oscar Wilde

Im Januar 2018 veröffentlichte ich mein erstes Bild auf Twitter. Mein Herz raste. Alles an mir war nass geschwitzt. Ich wartete wie gebannt auf eine Reaktion von der Welt. Wie würden andere auf mein Bild reagieren?

Was passierte?

Erstmal nichts! Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen einzigen Follower gehabt. :) Dennoch war es ein aufregender und schamhafter Moment für mein kleines Selbstbewusstsein.

Mit jedem weiteren Bild wuchs meine Zuversicht und mein Selbstbewusstsein. Die Leute fraßen mich nicht auf! So wahr ich hier sitze!

Ich zeige dir 12 Gründe, warum du sofort mit Kunst beginnen solltest

Jeder dieser Gründe führt zu einer Konsequenz: Bereicherung! Kunst bereichert dein Leben auf vielfältige Weise.

Mein Leben ist bunter und lebendiger als je zuvor!

Welcher dieser Gründe spricht dich am meisten an? Kennst du noch weitere Gründe?

Schreib es in die Kommentare!

6 Kommentare
  1. WaldiK sagte:

    Wirklich ein toller Artikel. Ich hab die anderen meist im Stillen gelesen und man merkt, wie Du von Artikel zu Artikel einen besseren Schreibstil entwickelst. Für mich ist es hauptsächlich ein Grund der Kreativität: Kunst ist für mich direkt mit Kreativität verbunden, aber nicht jeder kreative Akt ist Kunst. Mit gesteigerter Kreativität kommt man auf ganz viele neue Arten Probleme lösen zu können.

    Hoffe auf weitere tolle Artikel!

    LG,
    Waldi

    Antworten
    • Chabi sagte:

      Hallo Waldi,
      lieben Dank für die netten Worte! :)

      Es ist schön zu lesen, dass dir Kunst/Kreativität bislang so gut geholfen hat.

      LG,
      Chabi

      Antworten
  2. Marie sagte:

    Hallo Chabi,
    ich nutze Kunst vor allem um mich selbst zu beruhigen. Besonders in meiner Therapiezeit hat mir das geholfen. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich kann mich auch viel besser konzentrieren als vorher.

    Mit einer Freundin habe ich letztens einen Zeichenworkshop besucht. Wir haben mit Kohle und Bleistift verschiedene Motive ausprobiert. Das war toll und hat so viel Spaß gemacht! :)

    Kannst du vielleicht einen Artikel über Kohlezeichnungen machen oder planst du so etwas? :)

    Ganz liebe Grüße,
    Marie

    Antworten
    • Chabi sagte:

      Liebe Marie,
      das hört sich nach einer wichtigen Erfahrung an. Bleib dran und hab weiterhin so viel Spaß mit der Kunst!

      Kohle ist ein tolles Material. Einen Artikel plane ich fest ein! :)

      Liebe Grüße
      Chabi

      Antworten
  3. Macadamianuss sagte:

    Hallo,

    danke für Ihren lehrreichen Beitrag. Man könnte dazu auch den finanziellen Aspekt erwähnen. Kunst verkaufen kann nämlich ein Weg sein, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Antworten
    • Chabi sagte:

      Huhu,
      davon Leben zu können, ist definitiv ein weiterer Grund. Meiner Erfahrung nach, dauert dies manchmal etwas und es braucht noch weitere Fähigkeiten, welche über die eigentliche Kunst hinausgehen (wie z.B. ein passendes Marketing betreiben). Ich hätte selber am Anfang nie gedacht, was ich alles „zusätzlich“ lernen muss, um etwas verkaufen zu können. :)

      Wie ist es bei dir? Ist dies ein essentieller Grund, den du bereits selbst lebst?

      LG,
      Anita

      Antworten

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