Krabbelndes Glück – Ein digitaler Mutschekäfer

Fertiges digitales Bild vom Glück

19.06.2019 | von Chabi |

„Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.“ (Konfuzius)

Er gilt als Glückssymbol. Wandlung und Veränderung begleitet ihn sein gesamtes Leben.

Mein Leben verändert sich ebenfalls. Jeden Tag! Nur gelte ich nicht als Glückssymbol. :-)

Jedoch kann ich mir ein Glückssymbol malen.

Ihn.

Einen kleinen Kerl mit vielen Namen. In Sachsen-Anhalt lernte ich ihn als Mutschekäfer kennen. Wie nennst du den Marienkäfer?

Junebug-Challenge und das Glück

In der Juneburg2019-Challenge zeichnen oder malen Künstler verschiedene Käfer. Jeden Tag einen anderen. Der Mutschekäfer war einer der Kandidaten.

Diesen Glücksboten malte ich mit viel Liebe zum Detail.

In dieser Entstehungsreihe gebe ich dir Einblicke, wie das Bild entstand. Dabei erhältst du exklusive Tipps, welche du für deine Werke nutzen kannst. Falls du Fragen hast oder vertiefende Informationen zur Bildentstehung wünscht, schreib es in die Kommentare!

Hinweise zur Entstehung

  • Software

    Krita (kostenfrei)

  • Dauer

    ca. 10 Stunden (mit inbegriffen die Zeit, in der ich die Malversuche des Partners rückgängig machen musste)

Der erste Schritt ist die Gestaltung des Hintergrundes

Im ersten Schritt entwarf ich mit einem Airbrush den Hintergrund im Bokeh-Stil.

Ohne Hintergrund wirken Motive schnell „verloren“ und oftmals wenig ansprechend. Ich wählte ein grünes Farbspektrum, welcher den kleinen roten Star empor heben sollte. Der rote Panzer vom Mutschekäfer hatte eine passende Größe zum Rest des Bildes.

Hinweis: Grün ist die konträre Farbe zu Rot. Hierdurch entstehen starke Akzente. Gehe mit diesen sparsam um, sonst wirkt ein Bild unangenehm überladen!

Eine Skizze ist eine wichtige Grundbasis für die weiteren Schritte

In einer neuen Ebene entwarf ich eine Skizze vom Mutsche und den Kamillenblüten. Dafür nutzte ich einen Kohlestift.

Im nächsten Schritt erstellte ich eine weitere Ebene, in der nur der Mutschekäfer gemalt wurde (die Mutsche-Ebene).

Die weißen Flecken sind simpel einzumalen. Daher wählte ich diese zuerst. Schwieriger dagegen sind die Schattierungen des Körpers, vor allem der Beine. Wie können sich die einzelnen Körperbereiche voneinander abheben?

Das gelingt am besten durch verschiedene Graustufen (inklusive durch reinstes Weiß und tiefstes Schwarz). Beim Mutschekäfer arbeitete ich mich von dunkel zu hell.

Tipp: Achte bei deinen Bildern darauf, von wo das Licht kommt. Die beschienenen Stellen sind automatisch heller, die verdeckten dunkler.

In meinem Bild kam das Licht von rechts oben. Beim rotem Panzer sowie der Blüte siehst du, dass der linke Bereich dunkler ist als der Rest.

Die Skizze blendete ich regelmäßig aus, um den Malprozess besser beurteilen zu können. Gegen Ende bleibt die Skizzenebene aus.

Fertigstellung des Mutschekäfers

Die zentrale Kamillenblüte kam als nächstes dran. Dafür entstand eine weitere Ebene, welche unter die Mutsche-Ebene geschoben wurde. Auf diese Weise kann der Mutschekäfer nicht übermalt oder wegradiert werden.

Hinweis: Der Umgang mit den Ebenen ist in sämtlichen Malprogrammen ähnlich (GIMP, Photoshop, Krita, Medibang,…).

Arbeitest du mit verschiedenen Ebenen oder nutzt du primär eine?

Weiter mit Detailarbeit
Beachten von Licht und Schatten

Zurück zur Kamillenblüte.

Die Entstehung war eine frimmelige Detailarbeit. Ich zoomte weit in das Bild hinein. In den Schattenbereichen blieb ich unscharf. Details arbeitete ich dort heraus, wo das Licht hinfiel.

Detailverliebtheit kann anstrengend sein und viel Zeit beanspruchen. Es ist letztlich eine Frage der Entscheidung. Will ich kleine Details umsetzen oder reicht eine Andeutung?

Tipp: Bevor du mit dem Malen beginnst, schaue dein Bild genau an. Welche Farben erkennst du? Suche dir die jeweiligen Farben heraus und male einen Farbklecks neben dein Motiv. Von diesen Klecksen wählst du die Farbe, welche du in dem Moment brauchst. Wie bei einer Farbpalette!

Diese Methode spart Zeit! Wer mit Buntstiften zeichnet oder mit Farben malt, legt sich seine Materialen ebenfalls griffbereit zurecht.

Für mein Bild nutzte ich ein gelbliches Grün (#a8cc36) sowie ein mattes Grün (#60912d). Die Übergänge verwischte ich leicht.

Bei der fertigen Kamillenblüte erkennst du erneut dunkle und helle Farbgebungen. Jede einzelne „Wabe“ zeigt dieses Prinzip. In der Summe ergibt es ein stimmiges Spiel von Licht und Schatten.

Weitere Elemente kommen hinzu: Stängel und zweite Kamillenblüte

Für den Stängel und die obere Blüte erstellte ich eine weitere Ebene. Diese schob ich erneut unter die Mutsche-Ebene.

Der untere Stängel besteht aus einer Mischung aus hellbraunen (#675a39) und grau-grünen (#6d8347) Farben. Bei der Bildentstehung malte ich diesen Bereich zuerst komplett mit hellbraun aus. Erst später kamen die anderen Farbbereiche sowie der Schatten hinzu.

Tipp: Die Übergänge vom Stängel zur Blüte (braun auf grün) gelingen am besten, wenn es einen verschwimmenden Verlauf gibt. Die wenigsten Blüten haben eine harte Grenze zum Rest der Pflanze. Orientiere dich am Original- oder Referenzbild.

Die hellen Punkte sind Highlights und kommen erst zum Ende auf die Stängel.

Fertiges digitales Bild vom Glück

Der Endcheck

Sind alle Bereiche fertig? Stimmen die Proportionen?

Gegen Ende setzte ich erneut Highlights mit reinem Weiß (obere Blüte; weiße Flecken des Mutschekäfers).

Der Hintergrund erhielt eine blaue Tönung. Die Idee war, dass dadurch einige Bereiche mehr zur Geltung kommen (vor allem der untere braune Stängel).

Tipp: Die Farbgebung solltest du am Ende erneut prüfen. Grün und Blau harmonieren ideal miteinander. Der Hintergrund wirkt kühler und in Kombination mit dem rotem Panzer angenehmer.

Ich liebe Mischungen aus Grün und Blau! Diese Farbkombination findest du oft auf dieser Homepage.

Ganz zum Schluss gab ich weiße Tupfer ins Bild. Nur wenige und möglichst transparent.

Hättest du den Hintergrund unverändert gelassen oder sogar eine andere Farbkombination ausprobiert?

Schreib es in die Kommentare!

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